
...und viele Themen der Bremer Strategie tauchen wieder auf
13. Dezember 2024 - Die Freiwilligen-Agentur hat im letzten Jahr im Auftrag des Bremer Senats eine Engagementstrategie für das Land Bremen entwickelt, gemeinsam mit Hunderten Freiwilligen und Mitarbeiter:innen aus Bremer Vereinen und Freiwilligen-Organisationen. Jetzt zieht der Bund nach. Letzte Woche wurde die bundesweite Engagementstrategie veröffentlicht. Und wir freuen uns, dass wir einiges von dem, was wir für Bremen entwickelt haben, wiederentdecken konnten.
Auch die große Schwester der Bremer Engagementstrategie geht davon aus, dass sich das Engagement in einer Krise befindet, deswegen gestärkt werden muss und verbesserte Rahmenbedingungen braucht. Hochwasserkatastrophen, Corona, der Krieg in der Ukraine, klamme öffentliche Kassen – die Bedarfe sind groß und zugleich belastet die Krisenstimmung die Freiwilligen und damit auch das Engagement. Um das Engagement zu stützen und weiterzuentwickeln, sollen Förderprogramme ausgebaut werden.
Sehr wichtig außerdem, in Bremen wie im Bund: der Abbau von Barrieren im freiwilligen Engagement. Teilhabe soll gefördert und der Zugang für alle ermöglicht werden. Organisationen und Vereine müssen dabei unterstützt werden, Nachwuchs zu gewinnen. Die Inklusion von Menschen mit Behinderung soll gefördert, Migrant:innen-Organisationen sollen unterstützt werden.
Und: Jeder Mensch soll das Recht auf einen Freiwilligendienstplatz bekommen. Damit verabschiedet sich die Engagementstrategie angenehmerweise von der Pflichtdienstdebatte – jeder soll sich engagieren können, aber niemand soll sich engagieren müssen. Schade allerdings ist, dass die Forderung nach einer Angleichung des Taschengelds im Freiwilligen Jahr an den BaföG-Satz nicht auftaucht.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus sprach von „Engagement als Basis unserer Demokratie“. Das ist richtig, und damit das Engagement weiter in dieser Weise wirken kann, muss es freiwillig bleiben (deswegen heißt es ja auch FREIWILLIGES Soziales Jahr; und nicht etwa unfreiwilliges Soziales Jahr).
Außerdem legt die Bundesengagementstrategie einen Fokus auf digitales Engagement (ähnlich wie die Bremer) und, anders als die Bremer, auf das Engagement im europäischen Ausland.
Jedes halbe Jahr sollen die Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie evaluiert werden. Das ist gut, denn Pläne sind schön, entscheidend aber ist auch hier die Umsetzung. Wir werden sehen, was draus wird, freuen uns aber jetzt schon, dass die Themen, die den Freiwilligen in Bremen wichtig sind, auch bundesweit Bedeutung haben.