Hinweis: Auch wer sich freiwillig engagiert, kann das Corona-Virus übertragen

Interview Benjamin Maier

Interview mit dem Netzwerkforscher Benjamin Maier​

21. März 2020 - "Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen brauchen jetzt die Solidarität aller Generationen", hat Familienministerin Franziska Giffey vor einigen Tagen erklärt. "Nachbarn, die unkompliziert den Einkauf oder Botengänge übernehmen, sind 'Engel des Alltags'. Wenn wir alle aufeinander achten, dann leben wir Solidarität im Alltag."

Das ist wahr, und in diesem Sinne haben wir Anfang letzter Woche auch unsere Hilfsaktion zur Unterstützung von Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, gestartet. Wichtig ist uns aber: Auch wer hilft, bewegt sich in der Öffentlichkeit und kann das Corona-Virus übertragen. Deswegen haben wir unseren Einkaufshelfer*innen sehr strikte Hygiene- und Übergabe-Regeln mitgegeben, achten darauf, dass sie in der Nähe ihres Wohnorts aktiv werden und bestehen darauf, dass sie nur für eine Person Einkaufshilfen erledigen (alle Infos zur Hilfsaktion findet ihr hier).

Alle, die ansonsten in der Nachbarschaftshilfe unterwegs sind, möchten wir auf dieses Interview mit dem Netzwerkforscher Benjamin Maier hinweisen. Maier erklärt, was man als Freiwillige/r tun kann, um sich und andere zu schützen. Es geht vor allem um Achtsamkeit und um eine klare Einschätzung der Lage: "Wenn man mehreren Familien hilft, kann das dazu führen, dass man eine Infektion von einer Familie zur anderen weiterträgt. Falls man für mehrere Nachbarn einkaufen geht, mag man vielleicht denken, das sei unproblematisch, wenn man ihnen einfach nur die Tüte vor die Tür stellt – also keinen direkten Kontakt hat. Aber wenn diese Hilfe damit verbunden ist, dass man öfter in den Supermarkt geht, trifft man auch öfter Menschen. So gibt man mit höherer Wahrscheinlichkeit eine eigene unentdeckte Infektion weiter oder steckt sich selbst an."

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Freiwilligenagentur Bremen