Bremer Engagementstrategie

Volles Haus „Im Rampenlicht“

Migrant:innenselbstorganisationen stellen sich, ihre Bedarfe und Verbesserungsvorschläge vor.

Am 26. April 2023 fand im Theatersaal des Lagerhauses die Fokusthemenveranstaltung mit dem Schwerpunkt Engagement von Migrant:innenselbstorganisationen (MSOs) statt.

Eingeladen hatten das House of Resources, die Freiwilligen-Agentur Bremen, das Integrationsreferat sowie der Bremer Rat für Integration und der Arabischen Frauenbund. Eingalden waren von Migrant:innen ins Leben gerufene Organisationen, Initiativen und Netzwerke, die in Bremen aktiv sind. Über 55 Personen kamen. Die Stimmung war super, und es fanden reger Austausch, Diskussionen und Networking statt.

Im ersten Teil der Veranstaltung ging es darum, Berichte und Erzählungen aus dem eigenen Engagementerleben zu reflektieren, zu teilen und ins Rampenlicht zu stellen. Im zweiten wurde in Arbeitsgruppen an runden Tischen konkret zu aktuellen Herausforderungen und Lösungsideen im Engagement der MSOs diskutiert.

Als größte Herausforderungen wurden genannt, dass es grundsätzlich – trotz einiger Verbesserungen – immer noch zu wenig Sichtbarkeit von MSOs und wenig Präsenz in Netzwerken gäbe. Demzufolge funktioniere auch die Vernetzung zwischen den verschiedenen Vereinen und Initiativen teilweise nicht ausreichend, Anlaufstellen seien nicht bekannt genug, und Infos zu Fördermitteln würden nicht an alle Organisationen weitergereicht. Es bräuchte insgesamt auch flexiblere und unbürokratisch zu erreichende Mittel, die mehr Ressourcen für die tatsächliche Arbeit wie Beratung oder Begleitungstätigkeiten zulassen.

Die Themen Sichtbarkeit und Maßnahmen aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit wurden hervorgehoben, es braucht eine generelle Stärkung in diesem Bereich. Dazu gehören einerseits eine stärkere Sensibilisierung und mehr Wissen zu Inhalten und Arbeitsweisen von MSOs in der Gesellschaft, beispielsweise durch regelmäßigere Berichterstattung in den Medien. Andererseits müssten mehr Ressourcen für Öffentlichkeitsarbeit und den Ausbau von Kompetenzen zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere MSOs sind häufig mit zu wenig Mitteln ausgestattet. Gleichzeitig muss mehr getan werden und ein Umdenken stattfinden, sodass die Erfahrungen von Migrant:innen und Fähigkeiten wie beispielsweise Mehrsprachigkeit in der Gesellschaft stärkere Anerkennung finden.

Zum Thema Rahmenbedingungen sehen die Teilnehmer:innen generellen Verbesserungsbedarf in Sachen Machbarkeit und Zugänglichkeit von Engagement. Konkret gibt es Forderungen nach kostenfreien ÖPNV-Fahrten oder Erstattungen für Eintrittskarten zu Bildungs- und Kultureinrichtungen oder aber auch Fortbildungen und Supervision. Wenig Geld zu haben, sollte für keine Person ein Hindernis sein, um sich engagieren zu können. Außerdem wird Nachbesserungsbedarf in der Zusammenarbeit zwischen den zivilgesellschaftlichen Organisationen und den zuständigen Behörden genannt.

Bei Buffet und kalten Getränken fand der Abend im Anschluss einen entspannten Ausklang.

Die Ergebnisse wurden dokumentiert (hier ein Einblick) und fließen in die Bremer Engagementstrategie ein.

Über den Abend hat außerdem der Rat für Integration auf seiner Website berichtet.

0421 / 16 86 70-30
Freiwilligenagentur Bremen